Endlos
ENDLOS
Ich lebe.
Es sind Räume, in denen ich mich bewege.
Innerer und äusserer Raum.
empfinden, denken, handeln
Es bleiben die Tage, an denen ich das Gefühl habe rückwärts zu fallen.
Und offen sind alle Wege.
Die Performance:
Leerer Raum, als Projektion in realem leeren Raum.
In beiden Räumen liegt jeweils ein roter Ball aus 450m aufgewickeltem Band .
Die Räume mischen sich.
Projektion der Vergangenheit und die Wirklichkeit werden zu einem.
Ich betrete den Raum. Ich hebe den Ball hoch und rolle langsam das Band ab. Der Ball wird kleiner und vor mir entsteht ein größer werdender roter Berg.
Das dauert ungefähr 30 Minuten. Nachdem der Ball verschwunden ist rolle ich das Band wieder zu einem Ball auf. Der Berg vor mir wird kleiner.
Nach etwa 10 Minuten sieht man mich im Video den Raum betreten. Auch hier hebre ich den Ball hoch und beginne das Band zu entrollen.
Doch etwas ist anders. Zunächst ist es nur eine kleine Irritation in der Bewegung. Wenn ich dabei bin den Ball wieder auf zu rollen wird es deutlich: das Video läuft rückwärts.
Man sieht mich zweimal im Raum. Doch weder der Raum noch die Zeit, in der ich bin, sind die gleichen.
Man sieht mich gleichzeitig die selbe Handlung ausführen. In Wirklichkeit ist die Handlung entgegen gesetzt.
Man sieht mich gleichzeitig die entgegen gesetzte Handlung ausführen, aber es ist die gleiche.
Vergangenheit und Gegenwart verbunden durch die gleiche, anhaltende Handlung.
Ich verlasse den Raum. Das Video, das Dokument von Vergangenheit, geht weiter.
Während der ganzen Zeit hört man die unermüdlichen Geräusche eine Grossbaustelle.
2010, Kunstfestival Begehungen, Chemnitz, Deutschland